Schwibbogen selber bauen
Schwibbögen gehören neben Weihnachtspyramiden sicherlich zu den bekanntesten und beliebtesten Dekorationen zur Weihnachtszeit.
Warum nicht mal einen Schwibbogen selber bauen?
Als Beispiel verwenden wir eine Vorlage "Schwibbogen mit Teelichtbeleuchtung". Der Aufbau ist recht einfach, da keine elektrische Beleuchtung benötigt wird. Der Schwibbogen besteht aus 2 Blenden, 7 Haltern und einer Grundplatte. Die Gesamtbreite beträgt 48cm.
Was brauchen wir zum Schwibbogen selber bauen?
Wer schon Erfahrungen mit Holzarbeiten gemacht hat, wird sicherlich eine Laubsägeausrüstung zur Verfügung haben. Einige Werkzeuge finden sich meist auch im eigenen Haushalt.
Zum Schwibbogen bauen benötigen wir folgende Materialien:
- • Laubsägevorlage Schwibbogen
- • Sperrholz (Birke oder Pappel)
- • Laubsägebogen oder Dekupiersäge (inkl. Laubsägeblätter)
- • Hammer
- • Bohrmaschine oder Drillbohrer + Bohrer
- • Kleber (Sprühkleber oder Papierklebestift)
- • Schleifpapier
- • Leim
1. Auswahl Sperrholz
Beginnen wir mit der Auswahl des Sperrholzes. Birken- oder Pappelsperrholz eignen sich gut für weihnachtliche Laubsägearbeiten. Empfohlene Sperrholzdicke für einen Schwibbogen: 3-4mm bei Birkensperrholz oder 4-5mm bei Pappelsperrholz. Die Größe der Holzplatte sollte entsprechend der Motivgröße ausgewählt werden.
Je nach Werkstück, in unserem Fall ein doppelter Schwibbogen, sollte auf die Sperrholzqualität der Oberfläche geachtet werden. Eine Sperrholzgüte von „B/B“ bedeutet eine gute Qualität der Sperrholzoberfläche auf beiden Seiten. Es kommen wenig Punktäste, Risse oder Schälfehler auf der Oberfläche vor. Bei unserem selbstgebauten Schwibbogen können wir eine Güte von „B/BB“ verwenden. Die „BB-Seite“ wird im Anschluss nach innen montiert. Die Sichtseite („B“) nach außen. Dieses Sperrholz ist preiswerter und für unseren Schwibbogen ausreichend.
- Tipp: Sind die auszusägenden Motive identisch, d.h. bei unserem Schwibbogen die vordere und hintere Blende, können mehrere Sperrholzplatten übereinandergelegt und in einem Arbeitsgang gesägt werden. Dies geschieht z.B. mit kleinen Nägeln. Die festgelegte Holzplattenanzahl wird in 10-15cm Abständen in den Aussparungen und am Rand zusammengenagelt. Die Nagellänge sollte ungefähr der Holzgesamtdicke entsprechen. Überstehende Nägel werden auf einer widerstandfähigen Unterlage gestaucht oder im Holz versenkt.
2. Laubsägevorlage übertragen
Zum Schwibbogen selber bauen benötigen wir natürlich auch eine passende Laubsägevorlage. Wer kein eigenes Motiv zur Hand hat, kann auch kostenlose oder preiswerte Vorlagen aus dem Internet beziehen. Um die Vorlage auf das Sperrholz zu übertragen, werden die Motive grob ausgeschnitten und mit Hilfe eines Sprühklebers oder Papierklebestift direkt auf das Holz geklebt. (Abb. oben) Als nächstes werden in den Aussparungsbereichen Löcher mit einem Durchmesser von ca. 1,2mm bis 1,5mm gebohrt. Diese werden für die spätere Sägeblatteinführung benötigt.
Sind die Vorarbeiten vollbracht, kann mit dem eigentlichen Sägen begonnen werden. Gesägt wird direkt durch die Vorlage und immer von innen nach außen. Hier beginnt beim Schwibbogenbau die eigentliche Fleißarbeit.
3. Nachbearbeitung
Sind alle Teile des Schwibbogens ausgesägt, können die Reste der Vorlage entfernt werden. Dies geschieht mit einem feuchten Tuch oder durch abschleifen. Details, wie Kanten oder Schlitze, können nun mit Schleifpapier verfeinert werden.
4. Schwibbogen zusammenbauen
Im letzten Schritt werden die gesägten Einzelteile zusammengebaut und verleimt. Bei unserem Beispiel sind das: 2 Blenden (vorn und hinten), 7 Abstandshalter (Verbindung/ Halter zwischen den Blenden) und eine Grundplatte. Der folgende Zusammenbau kann zur Probe auch ohne Leim erfolgen. Zuerst legen wir eine Blende flach auf unsere Arbeitsfläche und stecken die 7 Halter in die entsprechenden Schlitze. Hierbei sollte die „gute“ Seite der Blende, mit der Sperrholzqualität „B“, nach außen zeigen. Sind alle Halter verbaut und verleimt, kann die zweite Blende aufgesteckt werden. Die Halter der gegenüberliegenden Seite auch verleimen. Anschließend wird der Schwibbogen auf der Grundplatte befestigt bzw. verleimt. (Abb. oben: ohne Grundplatte) Alternativ kann auch eine gefräste Sockelleiste verwendet werden. Zum Schluss bestücken wir den Schwibbogen mit Kerzentüllen aus Metall (Blecheinsatz 40mm) und Teelichtern.
Wir hoffen, dass Ihnen diese kleine Anleitung zum Thema „Schwibbogen selber bauen“ gefallen hat. Vielleicht hat der eine oder andere Lust bekommen, auch mal selber einen Schwibbogen zu bauen. Wer weniger handwerklich begabt ist, aber trotzdem gerne erzgebirgische Volkskunst mag, der kann auch einen fertigen Schwibbogen kaufen, z.B. im Onlineshop vom Erzgebirge-Palast.de.
Tipp: Wer gerne mal Laubsägearbeiten selber ausprobieren möchte, für den finden Sie hier knapp 50 Vorlagen mit weihnachtlichen Motiven zum Schwibbogen selber bauen.
Beitrag geschrieben am: 24.10.2012 | Admin